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Vermögensverwalter erwarten neuen Konsolidierungsschub
Die unabhängigen Vermögensverwalter in der Schweiz erfreuen sich einer guten Verfassung, doch sie sind sich einig, dass deren Zahl in den nächsten paar Jahren deutlich abnehmen wird, wie eine aktuelle Umfrage zeigt. Mit Künstlicher Intelligenz haben sie noch nicht viel am Hut. Diejenigen, die sie aber einsetzen, optimieren ihre Anlagestrategie und kommen zu besserem Research-Material.
Mehr als zwei Drittel der unabhängigen Vermögensverwalter in der Schweiz erwarten aufgrund der rückläufigen Zinsen und der sich dadurch verengenden Margen einen neuen Konsolidierungsschub in ihrer Branche. Dabei sind 67 Prozent der Befragten der Meinung, dass ein Drittel der Firmen in den nächsten paar Jahren verschwinden wird.
Gut 5 Prozent der Umfrageteilnehmenden gehen gar davon aus, dass die Hälfte der unabhängigen Vermögensverwalter hierzulande verschwinden wird (vgl. nachstehende Grafik). Die diversen Schätzungen über die aktuelle Zahl an unabhängigen Vermögensverwaltern hierzulande schwanken zwischen 1’500 und 2’000.
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Diese Einschätzungen sind dem neusten Aquila-Vermögensverwalter-Index (AVI) zu entnehmen, den die Schweizer Aquila-Gruppe alle drei Monate in Zusammenarbeit mit finews.ch publiziert. Der Index fasst verschiedene Prognosen und Einschätzungen von unabhängigen Vermögensverwaltern in der Schweiz zusammen. An der jüngsten Umfrage beteiligen sich 150 Firmen.
Aus der Erhebung geht überdies hervor, dass in der politischen Wahrnehmung der Schweizer Vermögensverwalter ein Meinungsumschwung stattgefunden hat. Neu gehen 67 Prozent der Befragten davon aus, dass Kamala Harris die US-Präsidentschaftswahl gegen Donald Trump gewinnen wird. Zuvor, als noch Joe Biden im Rennen stand, dominierte die Überzeugung, dass Trump gewinnen würde. Das hat sich nun offensichtlich deutlich geändert (vgl. nachstehende Grafik).
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Sehr interessant ist eine weitere Feststellung im neusten AVI-Index: Von Künstlicher Intelligenz (KI) halten unabhängige Vermögensverwalter in ihrem Job nicht viel. Konkret: 42 Prozent der Umfrageteilnehmenden gaben an, sich beruflich nicht damit zu befassen. Immerhin sagten 26 Prozent, dass sie dank der KI und entsprechender Tools ihre Compliance und ihre Administration effizienter gestalten könnten.
Exakt 20 Prozent wollen mit KI der Klientel besseres Research-Material liefern, und 10 Prozent der unabhängigen Vermögensverwalter optimieren ihre Anlagestrategie mit KI-Modellen.
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Mit Blick auf die Börsenentwicklung in den nächsten zwölf Monaten sind die unabhängigen Vermögensverwalter beim Swiss Market Index (SMI) etwas verhaltener in ihrer Einschätzung geworden. Bloss 61 Prozent (nach 67 Prozent vor drei Monaten) gehen noch von weiter steigenden Kursen aus.
Beim Euro Stoxx 50 sowie beim amerikanischen S&P 500 dominiert noch die Zuversicht. In Europa geht die Hälfte der Befragten von weiteren steigenden Kursen aus (nach 42 Prozent vor drei Monaten), und in den USA sind es gar 65 Prozent (nach 58 Prozent vor drei Monaten).
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«Das vierte Quartal ist historisch gesehen eine der stärksten Phasen an den Märkten, und die Wahrscheinlichkeit eines sogenannten Melt-Ups zum Jahresende hat sich durch die aktuellen Entwicklungen weiter erhöht», sagt Bruno Schneller, Managing Partner bei Erlen Capital Management in Zürich.
«Zinssenkungen der US-Notenbank (Federal Reserve, Fed) führen typischerweise zu Marktgewinnen, insbesondere wenn keine Rezession droht. Unternehmen profitieren von günstigeren Finanzierungskonditionen, und wir erwarten, dass neben den Tech-Giganten auch lange vernachlässigte Unternehmen in den kommenden Monaten an Dynamik gewinnen werden», so Schneller weiter.
Boom in chinesischen Aktien
«Die kürzliche Zinssenkung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) war mit 0,25 Prozent eher moderat. Die aktuelle Marktsituation ist nach wie vor dominiert von der weiteren Zinsentwicklung und den Inflationszahlen», sagt Manuela Rupf-Diethelm, Managing Partnerin bei Alpique Swiss Wealth Partners in Zürich.
«Für positive Stimmung sorgten vergangene Woche die fiskalischen Massnahmen der chinesischen Regierung, die einen Boom in chinesischen Aktien auslösten. Profitiert haben davon auch die europäischen und die US-Märkte», so Rupf-Diethelm weiter. Der DAX notiere auf neuen Höchstständen.
Flexibel auf Zinsänderungen reagieren
Die Finanzexpertin betont aber auch: «Wir bleiben für die nächsten Monate eher vorsichtig, um flexibel auf Zinsänderungen reagieren zu können. So sind wir nach wie vor positiv für Gold, und auf der Anlageseite bevorzugen wir mittelfristige Anleihen von guter Qualität und setzen Wert auf gute Dividendenportfolios.»
In ihrer Asset Allocation haben die unabhängigen Vermögensverwalter im Durchschnitt immer noch Aktien übergewichtet und halten einen relativ hohen Anteil von 8,7 Prozent in alternativen Anlagen; Gold und Edelmetalle machen 7 Prozent des Portfolios aus, während die Liquidität 9,8 Prozent beträgt und der Anteil an Anleihen auf 27,8 Prozent kommt (vgl. nachstehende Grafik).
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